Artikel-Informationen
erstellt am:
26.08.2020
Diese Medieninformation enthält Termine der im September 2020 beginnenden Hauptverhandlungen der großen Strafkammern des Landgerichts Hannover.
I.
12. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen bewaffneten Handeltreibens mit BtM
Gegenstand:
Den Angeklagten wird bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last gelegt: Am 25.04.2019 sollen sich die Angeklagten in Hannover in einem Pkw befunden haben, um insgesamt rund 50 g Kokain und rund 60 g Marihuana gewinnbringend weiterzuverkaufen. Einer der Angeklagten soll um den Hals zudem ein doppelseitig geschliffenes Messer mit einer Klingenlänge von etwa 7 cm getragen haben. In der Wohnung eines anderen Angeklagten im Remarqueweg sollen weitere 3 g Kokain sowie 40 g Marihuana, ein Teleskopschlagstock und eine funktionsfähige Schreckschusspistole aufbewahrt worden sein.
II.
12. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen bewaffneten Handeltreibens mit BtM u. a.
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln zur Last: In der Zeit zwischen Juni 2017 und Mai 2018 sollen die Angeklagten in über 30 Fällen in Hannover Marihuana an gesondert verfolgte Abnehmer verkauft haben. Die Angeklagten sollen sich zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um ihren Lebensunterhalt dauerhaft durch den gewinnbringenden Verkauf von Betäubungsmitteln zu finanzieren. Insgesamt sollen so rund 30 kg Marihuana abverkauft worden sein, wodurch die Angeklagten insgesamt einen Betrag von über 200.000 € erlangt haben sollen.
III.
2. Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen Erpressung u. a
Gegenstand:
Dem Angeklagten wird Erpressung und ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen: Bereits im März 2003 soll der Angeklagte einen Geschäftspartner nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einer geladenen Schusswaffe bedroht und dazu aufgefordert haben, alle Gelder einer bestimmten Firma auf ein Konto in Lettland zu überweisen.
Da der Angeklagte zwischenzeitlich längere Zeit flüchtig bzw. unauffindbar gewesen ist, hat eine Hauptverhandlung bisher nicht stattfinden können.
IV.
1. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen versuchten schweren Raubes
Fortsetzungstermine:
./.
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor: Am 15.04.2020 soll der Angeklagte den Geschädigten in dessen Wohnung in der Zimmermannstraße in Hannover ins Gesicht geschlagen und in den Bauch getreten haben. Anschließend soll er dem Geschädigten ein Messer an den Hals gehalten und versucht haben, ihm das Mobiltelefon und die Goldkette abzunehmen. Einem hinzueilenden Zeugen soll der Angeklagte Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben. Letztlich soll der Angeklagte aus der Wohnung geflüchtet sein und sowohl die Goldkette als auch das Mobiltelefon dort zurückgelassen haben.
V.
17. Große Strafkammer
Sicherungsverfahren gegen
wegen gefährlicher Körperverletzung
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft beantragt, die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus anzuordnen. Am 06.01.2020 soll der Beschuldigte in einem Supermarkt am Pferdemarkt in Hameln mehrere Kunden angerempelt und dann mit einem mit Dornen besetzten Ast um sich geschlagen haben. Ein Zeuge soll im Gesicht getroffen und am Auge und der Stirn verletzt worden sein. Nach einer vorläufigen psychiatrischen Begutachtung soll der Beschuldigte zur Tatzeit unter einer paranoiden Schizophrenie gelitten haben und deshalb schuldunfähig gewesen sein.
VI.
3. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen Geldfälschung
Gegenstand:
Dem Angeklagten wird gewerbsmäßige Geldfälschung vorgeworfen: Von Mai 2019 bis Februar 2020 sollen er sich in insgesamt sieben Fällen falsche Eurobanknoten beschafft und diese gewinnbringend an unterschiedliche Abnehmer in der Region Hannover und andernorts veräußert haben, um hierdurch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Einzelnen soll es sich beispielsweise um 100 falsche 50-Euro-Banknoten gehandelt haben, die der Angeklagte per WhatsApp einem gesondert verfolgten Abnehmer zum Kauf angeboten und dann gegen Zahlung von 750 € übergeben haben soll. In anderen Fällen soll der Angeklagte 100- oder 20-Euro-Banknoten in größerer Stückzahl an gesondert verfolgte Abnehmer verkauft haben. Am 04.02.2020 schließlich soll der Angeklagte einem verdeckt ermittelnden Polizeibeamten 100 gefälschte 20-Euro-Banknoten zum Preis von 600 € angeboten haben und hierbei gefasst worden sein. Insgesamt soll der Angeklagte durch die Taten rund 23.000 € erlangt haben.
VII.
19. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
wegen Erpressung
Gegenstand:
Den Angeklagten wird banden- und gewerbsmäßige Erpressung vorgeworfen: Unter Leitung des Angeklagten Ali I. sollen sie sich in Hannover zusammengeschlossen haben, um als angebliche Autohändler private Verkäufer von Kraftfahrzeugen zu erpressen, die ihre Pkw zuvor auf verschiedenen Internetplattformen zum Verkauf angeboten hatten. In insgesamt 37 Fällen soll dabei jeweils ein Kaufanbahnungsgespräch geführt und ein Abholungstermin vereinbart worden sein. Nachdem eine schnelle Einigung über den Kaufpreis erzielt und ein schriftlicher Kaufvertrag geschlossen worden sein soll, sollen die Privatverkäufer massiv unter Druck gesetzt worden sein: Die Angeklagten sollen etwa das im Vertrag angegebene Baujahr der Fahrzeuge nachträglich händisch verfälscht und bei der Abholung vermeintliche Mängel der Fahrzeuge (verschwiegene Unfallschäden, Falschangaben im Kaufvertrag, Ölfeuchte oder Motorschäden) behauptet haben. Im weiteren Verlauf sollen die Angeklagten die Verkäufer telefonisch bedrängt und so unter Androhung strafrechtlicher Konsequenzen teils drastische Preisnachlässe erzwungen haben.
VIII.
19. Große Strafkammer
Sicherungsverfahren gegen
wegen Körperverletzung u.a.
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft beantragt, die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus anzuordnen. Im Zustand der Schuldunfähigkeit aufgrund einer schizophrenen Psychose soll der Beschuldigte von Dezember 2018 bis Januar 2020 diverse Straftaten begangen haben. Unter anderem soll er Passanten im Hauptbahnhof Hannover ins Gesicht geschlagen oder in den Rücken getreten haben. In einem Fall soll er dem Mitarbeiter einer Bäckerei heißes Wasser ins Gesicht geschüttet haben. Bei der Aufnahme in eine psychiatrische Klinik soll der Beschuldigte zudem mit Gegenständen geworfen und Klinikmitarbeiter geschlagen haben.
IX.
13. Große Strafkammer – Schwurgericht –
Strafverfahren gegen
wegen versuchten Totschlags
Gegenstand:
Dem Angeklagten wird versuchter Totschlag vorgeworfen: Am 17.05.2020 soll er vor dem Kiosk Vahrenwalder Straße/Ecke Halkettstraße unter Einfluss von Alkohol und Cannabis mit dem später Geschädigten in Streit geraten sein. Im Zuge der Auseinandersetzung soll er ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von etwa 6 cm gezogen und in Tötungsabsicht auf den Geschädigten eingestochen haben, ohne diesen indes zu verletzen. Durch eine Abwehrbewegung soll der Geschädigte den Angeklagten zu Fall gebracht haben, bevor Passanten die Polizei benachrichtigen konnten.
X.
2. Jugendkammer
Strafverfahren gegen
wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten sexuellen Kindesmissbrauch, Verstöße gegen Weisungen der Führungsaufsicht und den Besitz kinderpornographischen Materials zur Last: In der Zeit von November 2019 bis März 2020 soll der Angeklagte in insgesamt 68 Fällen gegen die ihm im Rahmen der Führungsaufsicht nach einer vorherigen Verurteilung wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs erteilten Weisungen verstoßen haben. Konkret soll der Angeklagte persönlichen Kontakt zu einem zur Tatzeit 13-jährigen Zeugen gesucht, mit ihm Chat-Nachrichten ausgetauscht oder ihn zur Schule gebracht bzw. abgeholt haben. In der Folge soll er sich mit dem Zeugen zudem über sexuelle Handlungen ausgetauscht und diesen aufgefordert haben, pornographische Bilder von sich anzufertigen und an den Angeklagten zu versenden. Darüber hinaus soll sich der Angeklagte im Internet kinderpornographisches Material beschafft haben.
XI.
1. Jugendkammer
Strafverfahren gegen
1. Davit L., geb. 1991
wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge
Gegenstand:
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor: In insgesamt 120 Fällen sollen die Angeklagten von November 2019 bis März 2020 in Hannover in arbeitsteiligem Zusammenwirken Kokain veräußert haben. Hierbei sollen sie organisiert vorgegangen und über gleichbleibende Mobilfunkrufnummern für Abnehmer erreichbar gewesen sein. Die Übergaben der meist im Bereich von einigen Konsumeinheiten liegenden Drogenmengen sollen sodann im gesamten Stadtgebiet erfolgt sein. Insgesamt sollen die Angeklagten durch die Taten rund 35.000 € erlangt haben.
(Az.: 31 KLs 10/20)
XII.
19. Große Strafkammer
Strafverfahren gegen
Sebastian M., geb. 1977
wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern
Gegenstand:
Dem Angeklagten wird schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen: In der Zeit von Mai 2010 bis September 2018 soll der Angeklagte unter anderem in Hannover, Wolfenbüttel und Halle an der Saale durch insgesamt 14 Straftaten sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen haben. Unter Vorspiegelung einer falschen Identität soll der Angeklagte die zur Tatzeit zwischen 10 und 13 Jahre alten Opfer per Video-Chat dazu aufgefordert haben, ihren nackten Körper zu filmen oder sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Darüber hinaus soll es auch zu körperlichen Übergriffen und in acht Fällen zu Vergewaltigungen von minderjährigen Opfern gekommen sein. Video- und Bildmaterial der genannten Taten soll im Rahmen einer Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten in Hannover sichergestellt worden sein.
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erstellt am:
26.08.2020